Wenn wir ganz bei uns selbst sind
Eine liebevolle und bedingungslose Beziehung zu uns selbst aufzubauen scheint ein langer Prozess zu sein.
Manchmal ist es scheinbar leichter anderen Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken als uns selbst.
Es ist ein ausgeprägtes inneres Programm, dass uns in Beziehungen oft mehr auf die Themen und Geschichten unserer Partnerin oder unseres Partners schauen lässt, als uns wirklich unseren eigenen „unerledigten Geschäften“ zu widmen und Selbstliebe und Selbstfürsorge walten zu lassen.
Das haben wir so gelernt. Es gilt als egoistisch, sich selbst an die erste Stelle zu setzten und sich seiner wahren und wirklichen Bedürfnisse und Lebensthemen bewusst zu werden und in Folge fürsorglich für uns selbst zu handeln.
Sich seinen inneren Anteilen wie z.B. den inneren Kind – Anteilen, der inneren Frau und dem inneren Mann Gehör und Mitgefühl zu schenken ist ein erster Schritt.
Es geht so oft um das Außen. Wir wollen funktionieren für die anderen, und so geraten unsere meist uralten verdrängten seelischen Schmerzen und Bedürfnisse ins Vergessen.
Es ist eine tiefe Sehnsucht in uns; geliebt und anerkannt zu werden.
Deshalb richten wir den Blick in die Außenwelt und warten auf diese Bestätigung und Liebe.
Nur leider funktioniert das gerade in Beziehungen nur kurzzeitig.
Wir bekommen auf Dauer nicht das was wir brauchen und wollen.
Wir wundern uns warum dieses innere Loch nicht gefüllt werden.Weder mit Geld, Arbeit, Beruf, Beziehungen und Ablenkungen und Süchten aller Art.
An diesem Punkt angekommen erkennen wir vielleicht wie wichtig es ist die Fäden der Aufmerksamkeit die wir anderen Menschen, Projekten, Medien und Beschäftigungen zukommen lassen zu uns zurück zu nehmen.
Der Schrei nach Liebe
Der seelische Schrei nach Liebe wird von uns gehört und wir beginnen unsere innere Arbeit.
Wir fangen den Stimmen und Gefühlen unserer inneren Anteilen endlich Gehör zu schenken.
Vielleicht schenken wir ihnen auch das erste mal eine Form von bedingungsloser Liebe die wir uns sonst immer von anderen gewünscht haben. Von den Eltern, von der Familie, den Freunden, Partnern,Partnerinnen und Arbeitgebern.
Wir beginnen Liebende für uns selbst zu werden indem wir aufhören uns ständig zu kritisieren, abzuwerten, zu beschuldigen, uns Vorwürfe zu machen und uns innerlich klein zu halten, weil wir glauben es nicht verdient zu haben die Liebe selbst zu sein.
Diese Reise nach innen in der wir uns selbst als Ganzes finden und erfahren führt uns irgendwann einmal an den Punkt an dem wir erkennen, dass es eine Gnade ist bei uns selbst zu sein und zu bleiben, unabhängig davon was im Aussen geschieht, oder nicht geschieht.
Bis wir diese Erfahrung in jeder einzelnen Zelle unseres Körpers machen können reisen wir durch all die Gefühle die wir irgendwann in unserem Leben in unseren Seelenkeller gesperrt haben.
Uns selbst willkommen sein
Wir fangen an alle Anteile in uns willkommen zu heißen und diese in unserer Liebe zu behüten . Alle lichten und dunklen Gefühle.
Wir machen uns die Angst, Freude, Zweifel, Schmerz, Widerstand, den Ekel und all die anderen Gefühle zu Freunden die wir einladen in unsere warme Stube, um sie kennenzulernen und anzunehmen.
Das ist ein wundervoller Weg.
Irgendwann leuchten wir dann in die Welt hinein und sind ganz bei uns selbst angekommen.
Dann erkennen wir, dass wir Liebende sind.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine wundervolle Zeit der Innenschau!